Workshops
Menschen mit schwerer Behinderung erfahren nur selten, dass sie
selbstwirksam mit anderen Menschen in Kontakt treten können, wodurch sie
häufig in kommunikative Isolation geraten. In unseren Workshops möchten
wir Ihnen als Schule oder Einrichtung der Behindertenhilfe mit dem
Konzept der Musikbasierten Kommunikation eine Möglichkeit praktisch
näherbringen, diese Menschen darin zu unterstützen, diese Isolation zu
überwinden. Jeder, der mit schwer behinderten Menschen zu tun hat, weiß,
dass diese häufig sehr auf Musik ansprechen. Der Workshop möchte Wege
aufzeigen, wie diese musikalische Erreichbarkeit zur Kommunikation auf
einer körperlich-emotionalen Ebene genutzt werden kann.
Im ersten Teil des Workshops wird nach einem kurzen Theorieteil über Musik und schwere Behinderung die Musikbasierte Kommunikation anhand exemplarischer Fallgeschichten und Videosequenzen vorgestellt. Im zweiten Teil wird das Konzept der Musikbasierten Kommunikation theoretisch und praktisch im Plenum wie auch in Kleingruppen erarbeitet. Die Teilnehmer sollen aktiv erfahren, wie die musikalischen Elemente körperlicher Äußerungen (Bewegungen, Stimme, Atmung) zur Kommunikation genutzt werden können. Verwendet werden einfache Instrumente, die ohne Vorkenntnisse zu spielen sind. Die Teilnehmer setzen sich aktiv mit einfachen Instrumenten auseinander, um praktische Erfahrungen zu sammeln.
Die Workshops richten sich an pädagogische und pflegerische Fachkräfte, die mit schwer mehrfach behinderten Menschen arbeiten und auf der Suche nach weiteren Möglichkeiten der nonverbalen Kommunikation in ihrem Arbeitsalltag sind, aber auch an betreuende Angehörige.
Besondere musikalische Fähigkeiten oder Kenntnisse der Musiktheorie sind nicht erforderlich! Wichtig sind einzig und allein das Interesse und die Freude an Kommunikation sowie die Bereitschaft, sich auf ungewohnte kommunikative Wege einzulassen.
- Dauer: Etwa 8 Stunden (1 Tag) bzw. 16 Stunden (2 Tage)
- Benötigte Materialien: einfache Instrumente (z.B. Orff-Instrumente und Congas), Beamer mit Lautsprecher, Flipchart o.ä.
- Teilnehmerzahl: max. 20 Personen
- Honorar: nach Vereinbarung (zzgl. Kosten für Anfahrt und ggf. Übernachtung)
Ablauf eines zweitägigen Seminars/Workshops
Tag 1: Musik und Menschen mit schwer mehrfacher Behinderung
- Theoretische Grundlagen des Konzepts, u.a. über Kommunikation, Behinderung, improvisierte Musik und die Verbindung von Körper, Gefühlen und Musik
- Videos zur Veranschaulichung
- Mittagspause
- Gefühle in körperlichen Äußerungen erkennen und Instrumente praktisch erproben
Tag 2: Kommunikation und Musik
- Einführung in die Improvisationstechniken der Musikbasierten Kommunikation: Theorie und praktische Übungen
- Mittagspause
- Gruppen- und Partnerübungen zu Improvisation mit Instrumenten und musikbasierter Kommunikation
Bemerkung:
Bei einem eintägigen Workshop werden dieselben Inhalte vermittelt,
allerdings in gekürzter Form. Es werden weniger Filmsequenzen dargeboten
und es finden weniger Gruppen- und Partnerübungen statt.